Neubau der DRK Begegnungsstätte in Hüttigweiler
Das DRK/JRK hatte es sich in den Räumen der ehemaligen Umkleide des VfB Alkonia Hüttigweiler gemütlich gemacht. Über viele Jahre war es Anlaufstelle für Aktive- und Jugendrotkreuz. Viele Ausbildungen, Gruppenstunden und Einsätze wurden dort abgewickelt.
Ende der 90er Jahre ist dem Ortsverein die Übernahme einer Verpflegungseinheit durch den Kreiskatastrophenschutz angeboten worden. Eine einmalige Gelegenheit, den Aufgabenbereich unseres Ortsvereines zu erweitern und somit interessanter zu machen.
Zunächst gemeinsam mit dem Ortsverein Heiligenwald gingen wir das Abenteuer der Verpflegungsgruppe an. Sofort stellte sich heraus, dass es ein Platzproblem gibt. Wohin mit der Feldküche und später auch mit dem dazugehörigen LKW?
Erste Gespräche mit der Gemeinde wurden geführt. Es war angedacht, eine weitere Garage im Bereich der Feuerwehr zu bauen. Dieses Vorhaben war natürlich nicht ohne fachliche Beratung und Unterstützung möglich. Also fragte ich meinen Bruder Guido, ob er nicht mal ein „Plänche“ machen könnte.
Es stellte sich heraus, dass der Standort neben dem Feuerwehrgerätehaus äußerst ungünstig ist. Eines Tages machte uns der Gemeindeangestellte Herr Dirnberger den Vorschlag, den Standort an der Schule zu wählen. Die Zufahrt für die Garage könnte über die Hausmeister Zuwegung erfolgen. So wäre in jedem Fall eine Störung des Schulbetriebes ausgeschlossen.
Nun wurde die Planung auf den neuen Standort ausgedehnt, denn der schien uns sofort Akzeptabel.
In diese Planungsphase fügte sich nahtlos das Platzproblem der Feuerwehr ein. Von Seiten der Gemeindeverwaltung wurde ein Architektenbüro beauftragt, eine gemeinsame Lösung für Feuerwehr und ROTES KREUZ zu finden. Bei einigen Ortsterminen war ich selber zugegen. Mit den Ausführungen des Architekten war ich nicht zufrieden. Sie schienen mir entweder überteuert und in der Ausführung kaum zu realisieren, oder für unseren Ortsverein mit zu großen Nachteilen behaftet.
Viele emotional geladene Gespräche zwischen unserem Friedel und mir waren die Folge.
Schlaflose Nächte und die Planung eigener Ideen kamen hinzu.
lm Sommer 2000, auf dem Fest des DRK Stennweiler, machte ich unserem Friedel den wahnsinnigen Vorschlag, ein eigenes Haus zu bauen. Der Standort für die Garage war ja bereits gefunden. Wir fuhren im strömenden Regen zum Schulhof. Dort sagte ich zum Friedel, dass die Grundfläche der Garage ausreichend wäre und wir nur ein Stockwerk darüber bauen müssten.
Nach einigem Zögern konnte sich Friedel mit der Idee anfreunden. Urplötzlich entwickelte er eine Betriebsamkeit, die Finanzierung des Projektes auf die Füße zu stellen, dass es einem schwindlig werden konnte. Mit Überschalltempo wurde das Vorhaben geplant und durch die einzelnen Gremien gebracht.
In nur einem Jahr der Planungsphase stand alles bereit. Die Finanzierung durch die ARD- Fernsehlotterie „Aktion Mensch“, die Gemeinde Illingen, das Eigenkapital und die Eigenleistungen sollten ausreichend sein.
Mit großzügiger Unterstützung unseres Bauleiters Guido Jochum, der Firma Wagenbrenner und der Firma Holzer konnte das Bauabenteuer beginnen.
Ein glanzvolles Fest im Kultursaal, zu dem einiges an Prominenz geladen war, galt als Startschuss. Den Spatenstich, wiederum in strömenden Regen, leisteten Herr Werner Zimmer als Vertreter der ARD-Fernsehlotterie, Herr Bürgermeister König, die Ortsvorsteher von Hirzweiler und Hüttigweiler und unser Friedel gemeinsam.
In den Sommerferien 2001 begannen wir mit den Vorarbeiten. So mussten bestehende Ver- und Entsorgungsleitungen abgebaut und an anderer Stelle neu verlegt werden. In nur fünf Stunden war die Baugrube durch Herrn Holzer ausgehoben. Die Firma Strauß begann im Herbst 2001 den Rohbau zu erstellen. Dazwischen wurden unzählige Verhandlungen mit weiteren Firmen geführt. Wenn auch etwas verspätet, durften wir dann selbst Hand anlegen.
Zunächst war die Begeisterung noch groß. Aber mit zunehmendem Wintereinbruch machten sich die anfänglich zahlreichen Helfer rar. Aber der harte Kern hielt durch. Die Kellerwände sind mit lsoliermasse bestrichen worden. Die Drainage wurde verlegt und das Kellergeschoss verfüllt. Man glaubt es kaum, wozu Studenten, Schüler und Hausfrauen im Stande sind zu leisten.
Als würde es um ihr Leben gehen wurde stundenlang, oft bis spät in die Nacht, gewerkelt.
Kaum stand der Rohbau, wurde auch schon das Dach montiert. Die Installationsarbeiten gingen unaufhörlich voran. Roland, Markus und Eva zogen die Strippen. Claudia, Irmtraud, Thorsten und Friedel montierten die Deckenisolierung. Von mir selbst wurden Heizung - und Sanitärinstallationen vorgenommen. Dazwischen begann der Einbau der Fenster und Türen.
Die Zeit wurde knapp. Schließlich wollten wir das schmucke Haus zu unseren ROT-KREUZ-Tagen einweihen. Manche von uns kannten nun keinen Sonn- und Feiertag mehr.
Als endlich die Verputzarbeiten im Innern abgeschlossen waren, wurden Decken und Böden von uns selbst eingebaut. Auch als Maler betätigte sich manch ein Rotkreuzmitglied.
Bis dahin ging nicht alles reibungslos. Manche Firmen verlangten ein hohes Maß an Geduld und Durchsetzungsvermögen von uns ab. Trotzdem ist, wie von unsichtbarer Hand getrieben, der Bau fortgeschritten. Neben den Fliesenarbeiten wurde im Außenbereich ein tolles Ambiente geschaffen. Hier hat der Werner mit seinen Mitarbeitern - unterstützt von vielen fleißigen ROTKREUZLERN ganze Arbeit geleistet.
lm letzten Augenblick ist das Innengeländer montiert worden.
Die ROT-KREUZ-Tage konnten kommen.
Zur Einweihungsfeier war abermals viel Prominenz angesagt. Alle waren sie stolz auf das, was geschaffen worden ist.
Ein Haus, das unserem Ort in allen Belangen gerecht wird. Monatliche Treffen der Senioren, des Singkreises, die Ausbildungen und Lehrgänge für die Bevölkerung und die
vielen Gruppenstunden von DRK und JRK machen die 2002 fertig gestellte Begegnungsstätte in unserem Ort unentbehrlich.